Die Auswahl des Zelts hängt von seinem Einsatzbereich ab. Folgende Zelte richten sich an unterschiedliche Bedürfnisse:
Kuppezelt
Bei Kuppelzelten überkreuzen sich mindestens zwei Gestängebögen über der Mitte des Zeltes. Bei den meisten Modellen wird das Innenzelt zuerst aufgebaut. Erst danach wird das wasserdichte Außenzelt darüber befestigt. In warmen Nächten kann dir auch das Innenzelt alleine genügen. Es bietet Dir Schutz vor Stechmücken und Kriechtieren sowie besseren Luftaustausch. Aufgrund des überkreuzten Gestänges steht das Kuppelzelt frei und braucht bei windstillen Nächten wenige zusätzliche Befestigungen.
Bei vielen Kuppelzelten befindet sich im Dach noch ein drittes Gestänge, das die Eingangsapsiden vergrößert. Hier findest du Platz für Dein Gepäck oder aber Du kannst bei offenem Eingang darin kochen. Viele Modelle haben zwei Eingänge, somit kannst Du bei starkem seitlichem Regen einen von beiden immer benützen und das Zelt besser durchlüften. Es gibt auch Kuppelzelte, deren Innenzelte bereits eingehängt sind und das Gestänge in der Außenhaut eingefädelt wird.
Tunnelzelt
Beim Tunnelzelt wird das Außenzelt immer zuerst aufgebaut. Dabei bleibt das bereits montierte Innenzelt auch bei Regen trocken. Alle Gestängebögen verlaufen parallel zu einander und werden in die Gestängekanäle des Außenzeltes eingefädelt. Das Einfädeln machst Du, während das Zelt auf dem Boden liegt. Dann befestigst Du das Zelt an den beiden äußeren hinteren Eckpunkten, so hast Du keine Probleme bei Wind. Nachdem das Gestänge gespannt ist, ziehst Du das Zelt wie eine Ziehharmonika Bogen für Bogen nach vorne auf und befestigst die beiden vorderen Eckpunkte.
Das Außenzelt ist meistens sehr tief geschnitten, auch bietet es oft zwei große Lüfter. Beides sind wichtige Eigenschaften bei schlechtem Wetter. Durch die senkrechten Wände des Innenzeltes, bietet es ein angenehmes Raumgefühl und ist ein ideal nutzbarer Raum. Bei Tunnelzelten mit drei Bögen, sorgt der dritte Bogen für einen großzügigen Vorraum. Hier ist genügend Platz für viel Gepäck oder auch zum Kochen bei schlechtem Wetter.
Tunnelzelte bieten zahlreiche Vorteile und sind eine gute Wahl, wenn Du Freude am Outdoor-Leben gefunden hast und Dich etwas ernsthafter mit deiner Ausrüstung beschäftigst. Tunnelzelte sind ideale Begleiter in Schlechtwettergebieten.
Geodät
Bei geodätischen Zeltkonstruktionen überkreuzen sich mehrere Gestängebögen mehrmals, wodurch eine hohe Grundstabilität erzeugt wird. Bei sehr starkem Wind, bei hohen Schneelasten oder aber auch bei felsigem Untergrund sind dies deutliche Vorteile gegenüber den anderen Konstruktionen. Es ist eine freistehende Konstruktion, die bei normaler Witterung ohne Leinen auskommt.
Halbgeodätisches Zelt
Diese Zelte weichen von der geometrischen Konstruktion ab und können etwa einen Vorbau umfassen, der nicht der stabilen Konstruktion mit dreieckigen Flächen entspricht.
Zelt mit einem Gestängebogen
Diese Zelte verfügen über einen einzelnen Gestängebogen. Damit sind sie leicht und schnell aufzubauen – ideal für Trekkingabenteuer.
Tipi
Moderne Formen von Tipis findest Du in den letzten Jahren bei immer mehr Outdoor-Herstellern. Mit nur einem Aufstellstab (oder einem Trekkingstock) stehen diese Zelte windstabil. In den Ecken sind meistens kurze Stangen fest montiert. Diese bringen eine besser nutzbare Fläche im Innenzelt. Oft werden die Modelle aus Nylon-Ripstop gefertigt. Durch ihr kleines Packmaß und Gewicht eignen diese sich gut für Reisen mit dem Rucksack.
Firstzelt
Diese traditionelle Konstruktion mit Vorder- und Endstangen, die die Firststange tragen, bietet reichlich nutzbaren Raum. Die Vorder- und Endstangen werden für mehr Stabilität und einen einfachen Zugang häufig durch A-Stangen ersetzt.
Tarps
Tarps können sehr vielseitig verwendet werden: als Sonnenschutz, als Zeltersatz, wenn man mit minimalem Gewicht unterwegs sein will, oder aber als zusätzlicher, geschützter Bereich als Ergänzung zu einem kleinen Trekkingzelt. Tarps können mit Trekkingstöcken, Ästen oder zwischen Bäumen aufgespannt werden – oder man koppelt sie direkt als Wohnzimmer an das Zelt an. Sie bieten natürlich nicht den Schutz eines Zeltes, keinen Schutz vor Mücken zum Beispiel, aber ein Tarp ist wesentlich besser als nass zu werden, wenn man sich mit der Streckenlänge oder dem Wetter verschätzt haben sollte. Aufgrund seiner Vielseitigkeit und des geringen Gewichts sollte ein Tarp in keiner Ausrüstung fehlen.