Wie man Trekking-Abenteuer plant
Trekking in Lappland
Sonny Kjærside erzählt, warum er das Trekking in Lappland liebt – und wie er sich auf seine Abenteuer in der Wildnis vorbereitet.
Worauf achtest du bei deiner Ausrüstung, und wie schwer ist dein Rucksack?
Leider ist mein Rucksack am Anfang einer Tour immer etwas schwer – etwa 30 kg. Mit einem guten Rucksack ist das kein großes Problem, aber mein Zielgewicht liegt immer bei 25 kg, das ist für mich deutlich angenehmer.
Nach einer Woche hat man sich sowieso auf ein komfortableres Gewicht „heruntergegessen“.
Ich achte immer auf leichtes, aber langlebiges Equipment, ohne ins Extreme zu gehen. Ich halte nichts von Zelten und Rucksäcken, bei denen das Gewicht wichtiger ist als Haltbarkeit und Komfort.
Solches ultraleichtes Equipment mag gut für schnelle Läufer auf Kurztrips sein, aber ich bevorzuge ein Zelt, das mir über Wochen Komfort und Schutz bietet.
Welches Zelt hast du diesmal verwendet und warum?
Ich habe das Robens Osprey 3EX Zelt benutzt. Das ist ohne Zweifel mein Favorit für Touren in den Fjells von Lappland. Im Verhältnis zu seiner Größe ist es recht leicht – 3,4 kg, was ich für ein so komfortables Zelt völlig in Ordnung finde.
Für zwei Personen ist es purer Luxus – genug Platz, um schlechtes Wetter auszusitzen, ohne dass es eng wird. Das Vorzelt ist hervorragend – gute Sitzhöhe und ausreichend Raum für zwei oder drei große Rucksäcke und Kochutensilien.
Ich koche lieber nicht im Zelt, aber bei sehr schlechtem Wetter kann es nötig sein. Dann ist das große Vorzelt mit der vierfachen Reißverschluss-Seitentür extrem praktisch. Ich liebe diese Tür – man kann sie oben ein Stück öffnen für zusätzliche Belüftung, vor allem beim Kochen, komplett aufmachen oder wahlweise links oder rechts einsteigen. Sehr vielseitig!
Das Zelt lässt sich leicht aufbauen, trocknet schnell, ist extrem stabil bei starkem Wind und nimmt im Rucksack kaum Platz ein – noch weniger, wenn man einen Kompressionssack verwendet.
Zusätzlich hatte ich das Robens Lightweight Tarp dabei – ideal für Mittagspausen im Regen oder als zusätzliche Überdachung am Zelt. Es bietet auch Schutz, wenn man das Zelt im Regen auf- oder abbaut.
		
		Wie hast du dich auf diese Art von Tour vorbereitet?
Zuerst einmal versuche ich, das ganze Jahr über fit zu bleiben. Ich mache in der Regel einen 15–20-minütigen Spaziergang nach dem Mittagessen und gehe vier- bis fünfmal pro Woche eine Stunde zügig oder laufe 30 Minuten im Wald.
Ich habe immer einen gepackten Rucksack bereit für mindestens eine einstündige Wanderung pro Woche. Ich unternehme das ganze Jahr über viele Wochenendtouren, besonders Winter-Trekking, das ich sehr lehrreich finde. Es ist wichtig, zu wissen, was zu tun ist, wenn das Wetter unangenehm wird.
Dann wird das Leben in den arktischen Fjells einfach nur Spaß und Freude.
Welche Nahrung hast du mitgenommen, und wie hast du sie unterwegs zubereitet?
Zum Frühstück mache ich eine eigene Mischung aus zwei Sorten Müsli, dann braucht man keinen Zucker. Ich packe das Müsli in 3-dl-Portionen – eine pro Person und Tag. Das Müsli esse ich mit Pulvermilch, die mit Wasser angerührt wird, dazu ein paar Tassen Instant-Kaffee.
Zum Mittag gibt es eine Tasse Suppe (denk daran, morgens Wasser für die Thermoskanne zu kochen) und dazu schwedisches Knäckebrot mit weichem Streichkäse aus der Tube – mit Geschmacksrichtungen wie Rentier, Schinken, Garnelen, Speck oder Meeresfrüchte.
Zum Abendessen trinken wir zuerst eine Tasse heiße Schokolade mit einem Schuss Rum – entweder um den Appetit anzuregen oder einfach, um sich aufzuwärmen. Dann essen wir ein gefriergetrocknetes Gericht, das mit kochendem Wasser zubereitet wird – am liebsten von der norwegischen Marke Real Turmat.
Ich weiß nicht, ob ich einfach gut in Form bin oder das Essen perfekt abgestimmt ist, aber ich nehme auf meinen Fjelltouren nie ab!
		
		Wie wählst du deinen Lagerplatz aus, und worauf achtest du beim Aufbauen des Zelts?
Ich bin immer auf der Suche nach einem guten Lagerplatz. Mit der Zeit entwickelt man ein Auge dafür. Manchmal beenden wir den Tag früher, wenn wir einen tollen Platz finden, oder wir kehren sogar ein Stück zurück zu einem Platz, den wir zuvor gesehen haben.
Gute Lagerplätze sind in den Fjells oft schwer zu finden – besonders früh in der Saison, wenn die flachen Stellen noch sehr nass sind.
Die Aussicht ist natürlich schön, aber das Wichtigste ist die Windrichtung und – ganz entscheidend – der Zugang zu Wasser. Außerdem muss man sicher sein, dass der Platz bei starkem Regen nicht überflutet wird.
Das Schwierige ist oft, dass gerade die flachen Plätze das Wasser am ehesten sammeln. Im August und September ist das normalerweise kein großes Problem mehr.
Welche Tipps würdest du anderen geben, die eine Reise nach Lappland planen?
Sei körperlich fit.
Kenne deine Ausrüstung gut.
Nimm nicht zu viel mit – überlege, was du wirklich brauchst.
In der Regel kann die Hälfte des Kochsets zu Hause bleiben. Brauchst du wirklich zwei Töpfe? Oder einen Wasserkocher?
Du brauchst Kleidung für jedes Wetter, aber nicht eine Hose für Sonne, eine für Schnee und eine für dazwischen. Eine gute Hose und ein Paar Shorts – oder Zip-off-Hosen – reichen völlig aus.
Wenn es sehr kalt wird (was es nachts meist ist), kannst du Schichten aufbauen – lange Unterwäsche, Hose und Regenkleidung funktionieren zusammen wunderbar.
Achte auf die Sonne! Sie kann dort oben sehr intensiv sein, und du bist fast immer draußen. Nimm eine gute Sonnencreme mit und lass Deo und andere Luxusartikel zu Hause.
Plane deine Tour sorgfältig, aber sei bereit, deine Pläne anzupassen, wenn etwas Unvorhergesehenes passiert. Wenn es deine erste Reise ist, bleib auf den markierten Wanderwegen, wie zum Beispiel dem berühmten Kungsleden.
Wenn du die Wege verlässt, musst du darauf vorbereitet sein, Bäche und Flüsse zu überqueren – oft in eiskaltem Wasser. Das kann gefährlich sein, und es sind schon einige Wanderer dabei ums Leben gekommen.
Trekking in den Fjells von Lappland ist nicht gefährlich, wenn man seinen gesunden Menschenverstand benutzt. Ich habe viele Flüsse überquert, bin in Treibsand geraten, von Felsen ins Wasser gefallen, steile Hänge hinaufgeklettert – aber ich kann nicht sagen, dass ich je ernsthaft in Gefahr war.
Ich musste schon oft umkehren, weil ein Fluss zu viel Wasser führte, zu viel Schnee lag oder das Wetter einfach zu schlecht war. Vielleicht wäre es manchmal nicht nötig gewesen – aber ich will es gar nicht wissen. Ich gehe lieber auf Nummer sicher.
Nimm immer ein kleines Erste-Hilfe-Set mit – das ist sehr wichtig.
Und noch ein zusätzlicher, aber entscheidender Tipp: Keine Jeans tragen! Sie sind zu schwer und trocknen nie, wenn sie einmal nass sind.
Ein weiterer Rat: Mücken, Fliegen und Gnitzen können im Juni, Juli und Anfang August sehr lästig sein. Nimm ein gutes Insektenschutzmittel mit – schwedische Marken wie Nordic Summer oder Jungle Oil sind hervorragend. Letztes Jahr habe ich Smidge Repellent aus Großbritannien ausprobiert – es wirkt ausgezeichnet.